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Das Wetter übermorgen

Am 28. Dezember 2022, also heute vor drei Tagen, fuhren wir mit der Schule zu einer Führung durch die meteorologische Zentralanstalt. Der Himmel zeigte sich in strahlendem Blau, und es herrschte die für die Nachfeiertage übliche Temperatur von 25 Grad Celsius. Nicht zu heiss und nicht zu kalt für eine Reise nach Zürich. Wir bestiegen gegen neun Uhr den Gleiter und liessen uns in mittlerer Höhe über die blühende Landschaft fliegen. Überall blühten Blumen und Bäume, ein Anblick der uns Städtern nur selten gegönnt ist. Unser Lehrer erzählte Geschichten aus der Zeit als es an Weihnachten noch schneite und die Menschen das Wetter noch hinnehmen mussten, wie es kommt.

In der meteorologischen Zentralanstalt begrüsste uns der Direktor mit einer langen, ermüdenden Rede. Dann begann die Führung durch die mit elektronischen Geräten und Maschinen vollgestopften Hallen. Der Direktor versuchte, uns die Funktionsweise jedes einzelnen Gerätes zu erklären und gab sich jede nur denkbare Mühe, uns mit der Wettergestaltung vertraut zu machen. Die Zentrale mit den Abstimmungscomputern interessierte uns natürlich am meisten. Hier werden täglich die Wünsche einer repräsentativen Bevölkerungsauswahl empfangen, verarbeitet und für die Wettergestaltung des nächsten Tages aufbereitet. Seit rund 20 Jahren wird hier das Wetter vorausbestimmt und den Wünschen der Menschen angepasst. Durch Trendanalysen kann so das Wetter bis zu einer Woche vorausgesagt werden. Am Schluss der Führung durften wir uns das Wetter für die Heimreise wünschen. Alle wollten natürlich das schöne Wetter behalten, wie es auch vorgesehen war. Nur der Meier wollte ein Gewitter haben, aber wir haben ihn überstimmt. Auf dem ganzen Heimweg brummelte er vor sich hin, dass es ungerecht sei, da er doch Gewitter liebe und erst Ende der Woche wieder eines vorgesehen sei.

Unser Lehrer nahm dies zum Anlass uns zu erzählen, dass es auch früher immer Leute gegeben habe, denen das Wetter immer gerade so nicht passte, wie es war. Ich frage mich nur, warum man so viel Geld investiert, um das Wetter so zu machen wie die Leute es wollen, wenn es vielen nachher doch nicht passt.

Copyright © Paul Gisin                                                             11. März 1978


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